Wie stehst Du im Leben?

Wie stehst du im Leben? Ein einfaches Beobachten der Körperhaltung kann einem schon buchstäblich zeigen wie man im Leben steht. Es ist eine Art Haltungs-Check. Jeder liest Körperhaltung - zumindest unbewusst, meine Beobachtung dazu teile ich hier.

Was ist der Haltungs-Check nicht? Er ist bspw. kein Gefühls-Check, diesen könnte man über eine Überprüfung der Körperbereiche machen: Spürst du Druck im Hals, Wut im Bauch, oder etwa Spannung im Nacken? Hier melden sich gestaute Emtionen.

Auch hat die Haltung nicht direkt mit der Mentalität zutun: Einen mentalen Check könnte man machen indem man ein aktuelles Problem einfach niederschreibt und das dann mit etwas Abstand betrachtet. Alternativ kann man sich in einer Meditation auf den eigenen Atem konzentrieren und somit beobachten welche Gedanken einfach auftauchen. Das kann Dir dein Denkmuster zeigen, da sich hier zeigt was Du denkst obwohl Du einfach nur in Ruhe atmest.

Was man aber ganz einfach von seiner Haltung ableiten kann versuche ich über die folgenden Fragen zu erklären.

Worauf schaust Du?

  • Ist dein Blick geradeaus gerichtet, vielleicht etwas über den Horizont, oder ruht dein Blick auf dem Boden? Hieran sieht man dein Ausblick aufs Leben: Mit wieviel Druck gibst Du dich gedanklich in der Regel ab? Bist Du ein fröhlicher Typ und “mit den Gedanken gerne in den Wolken” wird auch dein Blick eher oben verweilen. Ein deprimierter Blick verweilt oft am Boden, im Gegensatz zu einem sehr nachdenklichen Blick der hier nur kurz verweilt.
  • Wie stark wandert dein Blick? Ein fester Blick mag Fokussiertheit zeigen, während ein Blick der viel wandert Nachdenklichheit symbolisiert. Bei beiden zeigt der Stil wie sicher man sich bei der ganzen Sache ist. Oft folgen hier auch die Hände und bestätigen diese Unsicherheit. Ein unsicherer Stil wäre hier häufiges, gestresstes Augenklappern oder eben der “nervöse Blick”, der den Blick des Gegenüber nie lange halten kann und dann versucht auszuweichen. In der Interaktion selber zeigt sich hier erst dieser Effekt, daher macht es Sinn, dass man von einem “prüfenden Blick” spricht, durch den Unsicherheit sich erst zeigen mag.

Wie ist dein Stand?

  • Sind beide Fußballen ganz auf dem Boden, spürst Du deine Verbindung zur Erde und ist dein Gewicht gleichmäßig auf beiden Füßen verteilt? Sind deine Knie übermäßig steif spricht das für einen starken Kontroll-Sinn, sind diese etwas gebeugt bist Du schon bereit für Sport oder Tanz und dein Stand wird stabiler. Wirst Du mit beiden Ballen auf dem Boden und gebeugten Knie angestoßen kommst Du am wenigsten ins Straucheln.
  • Mit dem Stehen hängt auch die Bewegung zusammen, wie hastig Du gehst beeinflusst wie Du dann wieder zum Stehen kommst. Ein hastig eilender Mensch wird in der Regel nicht einfach auf beiden Fußballen in einen soliden Stand kommen können.

Wo sind deine Hände und deine Schultern?

  • An der Handhaltung kann man oft Unsicherheit ablesen, versteckst Du deine Hände oder fühlst Du nicht das Bedürfnis diese zu kontrollieren, bist Du also Selbstsicher? Die Hände können dabei die Schultern mit herunterziehen was den gesamten Rücken krümmt, hierüber sieht man direkt die Verbindung zwischen Selbstsicherheit und der Anerkennung, Stolz und dem Wissen im Recht zu sein und dem Beitrag zur Gruppe.
  • Folgen deine Hände deinem aktuellen Ausdruck und sind diese dynamisch dabei bei dem was Du erklärst um diesen mehr Ausdruck zu verleihen? Reißen diese vielleicht den ganzen Oberkörper mit? Damit zeigt sich deine Lebendigkeit bei dem was Du tust und wie involviert Du bist. Mit diesen Bewegungen setzt Du Dich aber auch einem Risiko aus, Du zeigst offen deine Involviertheit in ein Thema. Je nachdem wie flüssig deine Ghestik sind kann man während einer Unterhaltung genau ablesen wie sich deine Haltung während einer Unterhaltung entwickelt, Du kannst an dieser Stelle nichts verstecken. Der Eindruck der in diesem Verlauf entsteht ist entscheident für Empathie. Beim Zuhöhren verräht jedoch eher minimalistische Ghestik und bestimmt gewählte Mimik deine Involvierung in die Situation. Hier gibt es noch einen Unterschied zwischen dem reinen zuhöhren was vielleicht vorrangig auf der emotionalen Ebene passiert und dem Diskutieren und Erklären, was mit dem Zuhöhren eher gar nichts zutun hat.

Wie fühlt sich dein Rücken an?

  • Ein gerader Rücken der sich gut anfühlt hat mit Stolz, Recht und Anerkennung in der Gruppe zutun. So spricht man auch von einem “stolz gerecktem Rücken” oder “stolz gestreckter Brust” und ein Verlierer verlässt oft mit krummen Rücken das Schlachtfeld. Die Brust hängt hier offensichtlich mit dem Rücken stark zusammen, sie ist nur die Vorderseite des Brustkörpers und kann bei einem eingefallenen Rücken nicht stolz gestreckt werden. Eine stolze Brust erhöht dabei auch die Körperspannung und bewegt die Schultern und Arme mit. Einer stolzen Brust folgt somit auch sehr wahrscheinlich die Ghestik über die Hände. Was Du täglich machst und in welcher Gemeinschaft Du Dich bewegst und wie Du das ganze bewertest auch mit Blick nach Vorn auf das was Du noch sein willst beeinflusst diese Haltung unterbewusst sehr stark.
    • Deine Rückenhaltung mag man schon aus vielen Metern Entfernung sehen und sie ist somit ein sehr einfaches Indiz für deine Mitmenschen um deine Haltung zu erkennen.
    • Ein stolzer Rücken kann sich über die Wirbelsäule bis in den Kopf fortsetzen, der dadurch automatisch aufgerichtet wird und der Dich somit noch länger erscheinen lässt. Ein aufgerichteter Kopf hat allerdings auch mit Aufmerksamkeit zutun, Du schaust nicht weg. Stolz hat somit auch mit Courage zutun. Ein stolzer Mann muss auf das reagieren was er sieht, kann es nicht ignorieren. Hierbei muss er zumindest mit Abschaum reagieren, dass ist die niedrigste Reaktion in diesem Zusammenhang (ein hängender Kopf würde in diesem Fall einen ausweichenden Blick nach unten erlauben).
    • Bist Du mit Stolz erfüllt wirst Du wie beschrieben Größer und wirst somit einfacher gesehen. Sitzt Du bspw. in der Bahn aufrecht bist Du beispielsweise direkt größer als alle anderen sitzenden Fahrgäste und bist leicht zu sehen. Einen Gauner hingegen mit unmoralischen Absichten
  • Das Gefühl Gutes zu tun kann einen besonders geschmeidigen Rücken verleien, was Dir körperlich gesehen im Zweifelsfall besonders viel Stärke aber auch Gelassenheit geben kann. Du bist nicht verkrampft, also gelassen, aber auch in keiner Art versteift und Du kannst somit besonders schnell und besonnen reagieren. Die Idee “gut” zu sein kommt oft über den gelebten Glauben oder auch über intensive Bestätigung von Anderen. Das hat wiederum mit Konsequenz zutun, um Glauben zu Leben muss man konsequent sein was man oft über den Mental-Körper und über Disziplin erledigen kann. Es ist somit nicht unüblich einen Menschen mit gestrecktem Rücken und angestrengter Stirn sowie fokussierten Blick zu sehen. Glauben ist allerdings so vielfältig, dass das Gehirn hier in der Auslebung nicht immer die prominente Rolle spielt: Liebe, Annahme und Vergebung funktionieren nicht über den Kopf.

Abschließend möchte ich sagen: “Finde Interesse in deiner eigenen Schiefheit und erkenne darin dein Wesen, und somit das Wesen der Welt.”

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